Ulrich Groeben
Ulrich Groeben, Dipl.-Psych. Dr. phil.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Ulrich Groeben wurde 1977 an der Technischen Universität Darmstadt mit einer literarischen und empirischen Untersuchung über die „Determinanten der Schulangst“ promoviert, die von Friedrich Hoeth begleitet wurde. Einer der Interessenschwerpunkte Ulrich Groebens war die Musikpsychologie. Gemeinsam mit der Musikpädagogin und Musikschriftstellerin Sigrid Abel-Struth untersuchte er die Musikalität des Schulkindes. Dabei griff er zurück auf so grundlegende Arbeiten wie die von Carl Stumpf, Géza Révész, Charlotte Bühler, Hildegard Hetzer und natürlich Erich von Hornbostel.
Wissenschaftliche Arbeiten (Auswahl)
- Beziehungen zwischen elterlichem Erziehungsstil und politischem Verhalten bei Primanern. Psychologisches Institut, Frankfurt 1971. (Jahresarbeit.)
- Forschungsbericht BiF 3015 des BMBW. Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, 1974. (Forschungsbericht, gemeinsam mit K. Langner und A. Reuter.)
- Determinanten der Schulangst, unter besonderer Berücksichtigung des elterlichen Erziehungsstils, der Einstellung der Eltern zur Schule, des sozialen Status der Eltern und des Beliebtheitsgrades der Schüler in der Klasse. Beltz Verlag, Weinheim 1978. (Buchveröffentlichung.)
- Musikalische Hörfähigkeiten des Kindes: Frankfurter Hörversuche mit 5- bis 7-jährigen Kindern und Literaturbericht. Schott und Söhne, Mainz 1979. (Buchveröffentlichung, gemeinsam mit Sigrid Abel-Struth.)
- Einführung in die Gestalttheorie. Referat auf der 2. Wissenschaftlichen Arbeitstagung der Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen e.V., 09.04.1981 und 10.04.1981. (Zweiteiliger Tagungsvortrag, gemeinsam mit Friedrich Hoeth.)
Kurt Guss erinnert sich an Ulrich Groeben
Ulrich Groeben wurde von Friedrich Hoeth mit dem Gründungsvorhaben der „Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen e.V.“ bekannt gemacht und konnte sogar dafür gewonnen werden, gleich als Gründungsmitglied dabei zu sein. Ulrich Groeben hatte die Gabe, Wesentliches schnell zu erkennen, und zwar auch dann, wenn es in ungewohnter Verkleidung daherkommt. Beispielsweise bemerkte er Ende der siebziger Jahre in einem persönlichen Gespräch, der gerade in Mode kommende Begriff „Kausalattribuierung“, bezeichne im Grunde nichts Neues, denn er sei die gute alte phänomenale Kausalität in neuem Gewand.
Für die „Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen e.V.“ war es von großem Gewinn, dass sich Ulrich Groeben für unsere Pläne erwärmen konnte. In der Frühgeschichte der Gesellschaft gab es mancherlei Schwierigkeiten, die nach dem plötzlichen Tod von Jürgen Steinkopff fast unüberwindlich erschienen. Da war ein liebenswerter Mensch wie Ulrich Groeben eine sehr willkommene Hilfe. Uli war nicht aus der Ruhe zu bringen und verstand es, bei Konflikten zu vermitteln und bei Schwierigkeiten einen klaren Kopf zu bewahren. Wenn ich ihn auf dem Foto von 1979 anschaue (sitzend, rechts), dann vermisse ich ihn in unseren Reihen doch sehr.